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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 193

1873 - Essen : Bädeker
193 England mehrere Glaubensboten (Missionare) nach Deutschland, um die Lehre des Heiles den verschiedenen Volksstämmen unseres großen Vaterlandes zu verkündigen. Um das Jahr 600 n. Chr. kam Colum- ban zu denbavernund Franken, Kilian um 650 zu den Ost- franken, Willibrord um 700 zu den Friesen. Unter allen diesen Missionaren aber zeichnete sich durch seinen unermüdlichen Eifer am meisten aus Winfried oder Bonifacius, welcher deswegen auch der Apostel der Deutschen genannt wird. Es war im Jahre 716, als Bomfacius zum ersten Male nach Deutschland kam. In Thüringen, wo er das Christenthum verkündete, und zwar im jetzigen Hessen, nicht weit von Kassel, in der fruchtbaren Ebene zwischen der Eder und Fulda, stand vor uralten Zeiten eine mächtige Eiche, welche von dem heidnischen Volke als ein Heiligthum des Donnergottes verehrt wurde. Als Bonifacius, der Apostel der Deutschen, nach Hessen kam, und die Abgötterei wahrnahm, welche an diesem Baume getrieben wurde, er- grimmte er in fernem Herzen und hatte den Muth, trotz der Verwün- schungen der Priester und trotz des Entsetzens des abergläubischen Volkes, die Axt an die heilige Eiche zu legen. Als sie endlich zusammenstürzte, ohne daß ein Blitzstrahl den verwegenen Fremdling erschlug, erkannte das hessische Volk die Nichtigkeit seiner bisherigen Abgötterei, hörte der Predigt des christlichen Apostels zu und ließ sich von ihm taufen. Bonifacius aber erbaute aus dem Holze der gefällten Eiche ein Kirch- lein. Dann durchzog er das Land, bekehrte Tausende zum Christen- thum, gründete eine Menge Klöster und wurde im Jahre 751 seiner vielen Verdienste wegen vom Papste zum Erzbischof von Mainz ernannt. Aber auch in seinem hohen Alter konnte Bonifacius nicht ruhen. Als Greis zog er nochmals aus, die Friesen an der Nordsee zu bekehren. Mit einer Anzahl von Begleitern (man sagt 70) begab er sich zu ihnen. Die Beschwerden der Reise achtete er nicht; die Wild- heit der Friesen fürchtete er nicht. Er zog umher im Lande, predigte und taufte, und zerstörte die Götzenbilder und gründete Kirchen. Als er nun einst mit seinen Gefährten auf freiem Felde unter Zelten lagerte und die Neugetauften zur Firmung erwartete, überfiel ihn ein Haufe heidnischer Friesen; diese erschlugen ihn sammt seinen Begleitern am 5. Juni 755. Sein Leichnam wurde von den Christen gefunden, mit hohen Ehren zu Grabe gebracht und in der Folge in der Kirche zu Fulda beigesetzt, wo er noch ruht. 7. Karl Martell und Prpin. Die spätern Könige der Franken (Chlodwig's Nachkommen) wurden immer schwächer, ergaben sich der Trägheit und ließen ihre ersten Minister für sich regieren, welche dadurch immer mächtiger wurden. Solch ein Minister war Karl, mit dem Beinamen Martell, d. h. der Hammer, denn er hatte in einer Schlacht wie ein eiserner Hammer auf die Köpfe der Feinde geschlagen. Karl Martells Sohn war Pipin, von seiner kleinen Gestalt der Kurze genannt. Auch Haestcrs' Lesebuch für Oberkl. Simultan-Ausg. 13

2. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 213

1873 - Essen : Bädeker
218 Nach dem Tode Rudolphs von Habsburg folgten Kaiser aus ver- schiedenen Häusern. Der erste nach ihm war Adolph von Nassau (von 1291 —1298); dann folgte Rudolphs Sohn, Albrecht von Österreich (1298—1308), ein stolzer Regent, unter dessen Regierung die Schweiz anfing sich von Deutschland zu trennen. 21 Der Schweizerbund. — Wilhelm Tell. (1307). Im Jahre 1298 kam Albrecht, Sohn Rudolphs von Habsburg, zur Regierung, die aber kein Segen für Deutschland wurde. Sein ungerechtes und hartes Verfahren gegen die freien deutschen Landleute in den Schweizeralpen veranlaßte diese, sich zum Schutz ihrer Freiheiten zu verbinden. So entstand die schweizerische Eidgenossenschaft, und der Abfall der Schweiz vom deutschen Reiche begann. In jener schlimmen Zeit traten zusammen die Kantone Uri, Schwyz und Unterwalden und beschworen, „in Erwägung böser und gefährlicher Zeiten, einen ewigen Bund, sich und die Ihrigen mit Hab und Gut gegen Alle und Jede, wer sie auch seien, zu vertheidigen und einander mit Rath und Hülfe beizustehen". Der Kaiser aber schickte ihnen 'zu Reichsvögten harte und böse Leute aus'meinem eigenen Lande, die sie drückten und quälten, den Hermann Geßler von Brunnegg und den Ritter Beringer von Landenberg. Die thaten, was nie zuvor die Reichsvögte, und wollten im Lande selbst wohnen. Landenberg zog auf das Schloß des Königs, bei Sarnen in Oberwälden, und Geßler baute sich einen Zwinghof im Lande Uri. Nun wurden die Zölle erhöhet, die kleinsten Vergehen mit Kerker und schweren Bußen bestraft und die Landleute mit Stolz und Verachtung mißhandelt. Als Geßler vor des Stauffachers neuem Hause im Dorfe Steinen vorbeiritt, sprach er höhnisch: „Kann man's auch dulden, daß das Bauernvolk so schön baue?" Und als Arnold von Melchthal im Unterwaldner Lande wegen eines geringen Fehlers um ein Paar schöne Ochsen gestraft wurde, riß Laudenbergs Knecht die Ochsen vom Pfluge weg und sprach: „Bauern können ihren Pflug selbst ziehen." Aber der junge Arnold, ob der Rede ergrimmt, schlug den Knecht, daß er demselben zwei Finger zerbrach. Darum floh er ins Gebirge. Da ließ der Landenberg zur Strafe dem alten Vater des Arnold beide Augen ausstechen. Und die Vögte und ihre Gesellen verübten Gräuel über Gräuel und schalteten im Lande also, daß sie nicht nur des Volkes, von Kaiser und Königen verbriefte Rechte mit Füßen traten, sondern selbst das ewige Recht verhöhnten, das Gott jeglichem Menschen, wie sein unveräußerliches Gut, gegeben hat. Als nun in den Thälern der Waldstädte Demuth weinte und Hochmuth lachte, sprach im Dorfe Steinen des Werner Stauffachers Frau zu ihrem Manne: „Wie lange muß Hochmuth lachen und Demuth weinen? Sollen Fremdlinge Herren dieser Erde und Herren unsers Gutes sein? Wozu taugen die Männer des Gebirgs? Sollen

3. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 214

1873 - Essen : Bädeker
214 wir Mütter an unsern Brüsten Bettler säugen und den Ausländern leibeigene Mägde erziehen? Das sei ferne!" Darauf ging schweigend der Werner Stauffacher hinab zum Orte Brunnen an: Vierwaldstädtersee und fuhr über das Waffer nach Uri zum Walther Fürst in Attinghausen. Bei demselben fand er verborgen den Heinrich von Melchthal, welcher vor dem Grimm des Landenberg über das Gebirg entwichen war. Und sie redeten von der Noth des Landes und dem Gräuel der ausländischen Vögte. Auch gedachten sie, wie sie gegen die Bosheit dieser schweizerischen Vögte vergebens geklagt hätten vor dem Könige. Sie meinten, der Tod sei viel leichter, als so schmähliches Joch. Darum beschlossen sie, jeder solle in seinem Lande mit vertrauten, herz- haften Männern sprechen und erforschen, weß Sinnes das Volk sei. Nach diesem kamen sie oft in verabredeten nächtlichen Stunden zusammen an einem geheimen Orte am See. Dieser Versammlungsort lag fast mitten inne zwischen Uri, Unterwalden und Schwyz, auf einer schmalen, umbüschten Wiese, am Fuße der Felsen des Seelis- berges, gegenüber dem Dörflein Brunnen. Man heißt ihn vom aus- gerotteten Gestrüpp das Rütli; da waren sie von Menschen und Woh- nungen weit. Bald brachte jeglicher frohe Botschaft mit: allem Volke sei viel leichter der Tod, als das schmähliche Joch. Wie sie aber im November des Jahres 1307 zusammen kamen, und ijeder von den Dreien mit sich zur Matte auf Rütli zehn treue Ehrenmänner geführt hatte, entschlossen, die alte Landesfreiheit über Alles, das Leben für nichts zü achten, erhoben die frommen Drei ihre Hände zum gestirnten Himmel und schwuren zu Gott dem Herrn: in Treue für die Rechte des unschuldigen Volkes zu leben und zu sterben, Alles gemeinschaftlich, nichts eigenmächtig zu wagen und zu tragen, kein Unrecht zu dulden, aber auch kein Unrecht zu thun, des Grafen von Habsburg Recht und Eigenthum zu ehren und keinem der Königsvögte Übles zuzufügen, aber auch den Vögten zu wehren, das Land zu ver- derben. Und die dreißig andern Schweizer streckten auch die Hände auf und thaten den Eid, wie jene, zu Gott, die Freiheit mannhaft zu be- haupten. Und sie wählten die Neujahrsnacht zum Werk. Dann gingen sie auseinander, jeder in sein Thal zu seiner Hütte und win- terten das Vieh. Dem Vogt Hermann Geßler ward nicht wohl, denn er hatte ein böses Gewissen. Es dünkte ihn, als wenn das Volk muthiger einherginge und trotziger aussähe. Darum ließ er den herzoglichen Hut von Oesterreich erhöhen auf einer Stange in Uri, und befahl, wer vorübergehe, solle demselben Ehrerbietung erweisen. Daran wollte er erkennen, wer wider Oesterreich sei. Und Wilhelm Tell, der Schütz aus Bürglen, einer von den Männern auf dem Rütli, ging vorüber; aber er beugte sich nicht. Alsbald führten sie ihn gefangen zum Vogt, und dieser sprach ergrimmt:

4. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 215

1873 - Essen : Bädeker
215 „Trotziger Schütze, so strafe dich deine eigene Kunst! Einen Apfel lege ich auf das Haupt deines Söhnleins Walther, den schieße herab und fehle nicht!" Und sie banden das Kind und legten auf das Haupt desselben einen Apfel und führten den Schützen weit davon. Er zielte. Da schwirrte die Bogensehne; und der Pfeil durchbohrte den Apfel. Alles Volt jauchzte freudig. Geßler aber fragte den Schützen: „Wozu trägst du noch den andern Pfeil bei dir?" Es antwortete Tell: „Hätte der erste nicht den Apfel getroffen, dann gewiß der andere dein Herz!" Deß erschrak der Vogt und ließ den Schützen greifen und auf ein Schiff führen nach Küßnacht, wohin er selbst zu fahren gedachte. Denn den Tell im Lande Uri einzukerkern, schien wegen des Volkes nicht rathsam; ihn aber in ausländische Gefangenschaft zu schleppen, war wider des Landes Rechtsame. Darum fürchtete der Vogt Zusam- menlauf des Volkes und fuhr schleunig ab, wiewohl der warme Föhn- wind blies. Der See ging hohl und die Wellen schlugen schäumend über, daß Allen bange ward, und die Schiffsleute verzagten. Je weiter im See, je größer in Todesnoth; denn da steigen Uferberge jäh aus dem Abgrund des Gewässers wie Mauern zum Himmel. In schwerer Angst ließ Geßler dem Tell die Fesseln abthun, damit der- selbe, als guter Schiffer, das Fahrzeug lenke. Aber der Tell lenkte gegen die kahle Wand des Gebirges, wo eine nackte Felsplatte wenige Schritte weit in den See hervortritt. Schwung und Sprung; — der Tell hinaus auf die Platte, das Schiff hinaus auf den Vier- waldstädter-See. Nun kletterte der Erlöste den Berg hinauf und floh durch das Land Schwyz. Und er dachte in seinem bekümmerten Herzen: „Wohin entfliehen dem Zorne des Gewaltherrn? Und entrinne ich seiner Bos- heit, so hat er in der Heimath mein Weib und Kind zum Pfand. Was wird nicht der Geßler gegen die Meinigen verhängen, wenn Landenberg schon, um zwei gebrochener Finger seines Knechtes willen, dem Alten von Melchthal beide Augen ausbohrte! Wo ist der Richter- stuhl, vor den ich Geßler lade, wenn der König selbst des ganzen Volkes Klage nicht mehr anhört? Ist aber kein Gesetz gültig, und keiner, der da richtet zwischen mir und ihm; so stehen wir, Geßler, du und ich, gesetzlos beide, und Nothwehr richtet. Soll eins von beiden fallen, unschuldig Weib und Kind und Vaterland, oder, Vogt Geßler, du: so falle du, und Freiheit steige wieder!" So dachte der Tell und floh mit Pfeil und Bogen gen Küß- nacht und harrte in der hohlen Gasse bei dem Ort. Da kam der Vogt; da schwirrte die Bogensehne; da durchbohrte der freie Pfeil das Herz des Gewaltherrn Hermann Geßler von Brunnegg. Das ganze Volk erschrak freudig, als es den Tod seines Unter- drückers vernahm. Die That des Tell verlieh höhern Muth. In der Nacht des Neujahrs wurden die Landespeiniger vertrieben und ihre

5. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 305

1873 - Essen : Bädeker
30.5 So ist denn die Schweiz ein Gemisch von angebauten Fluren, fet- ten Thälern, krauterreichen Triften, grünenden Hügeln, schroffen Felsen, hohen Gebirgen und Eisgletschern. Auf den Bergen, die oben ewiger Schnee bedeckt, hat man oft in den Sommermonaten alle vier Jahres- zeiten: Herbst, Sommer, Frühling und Winter. Wahrend an dem untern Theile schon die Heuernte vorbei ist, wird auf einer nachfolgenden höhern Stufe das Heu erst gemäht und getrocknet. In den noch höheren Gegenden blühen die ersten Grasblümchen, und auf den Spitzen der Berge liegt der Schnee haushoch. Die Schweizer Eisgebirge und Eisfelder werden von vielen Rei- senden besucht; solche Besuche sind aber mit großer Gefahr verbunden, denn oft bekommt das Eis Riffe und Klüfte, die so verschneiet werden, daß man sie nicht sieht. Geräth man in eine solche Kluft, so versinkt man ohne Rettung. Dies begegnete im vorigen Jahrhunderte einem Reisenden, der 24 Jahre lang vermißt wurde, und den man endlich völlig zerquetscht in einer Eisspalte fand. Seine Haut war ganz un- verletzt und der Körper unverweset. Was mußte er nicht ausgestanden haben, ehe ihn der Tod von seiner Angst und Verzweistung befreite! — Nun weiter! „Ist die Schweiz stark bevölkert, und was treiben die Bewohner außer der Viehzucht?" — Nein, Kinder! die Schweiz Hat auf 752 Quadratmeilen nicht mehr als 2,669,000 Einwohner, aber es sind brave, treuherzige und achtbare Menschen, meist Deutsche. Diese reden die deutsche Sprache; ein anderer Theil spricht französisch, noch ein anderer italienisch. Sie haben in manchen Gegenden gute Fabriken und Manufakturen; sie weben schöne Baumwollen- und Seidenzeuge, Bänder, Tuch und Leinwand; ihre Frauen und Töchter klöppeln Spitzen; dann wird auch in der Schweiz viel gutes Papier gemacht. Ferner kommen aus der Schweiz eine Menge goldener und silberner Uhren, auch andere Goldarbeiten, vorzüglich aus Genf. Mit diesen Waaren, besonders aber mit Vieh, Butter und Käse treiben die Schweizer einen ansehnlichen Handel, und da sie aus ihren Bergen auch Eisen, Kupfer, Silber, Marmor und viele andere Mineralien erbeuten, so finden auch hier eine Menge Menschen Beschäftigung und Gelegenheit zum Handel. Die Schweiz ist eine Republik oder ein Freistaat, der in 22 Kantone eingetheilt ist. Der Religion nach bekennen sich einige Kantone zur katholischen, andere zur evangelischen Kirche, noch andere sind gemischt. Die bedeutendsten Städte sind Zürich, Bern, Base!, Genf, Luzern, Schaffhausen u. s. f. Keine dieser Städte ist von ansehnlicher Größe, denn Genf, die größte, zählt nur 47,000 Einwohner. 10. Der Alpenjäger. Willst du nicht das Lämmlein hüten? Spielend an des Baches Ranft. Lammlein ist so fromm und sanft, „Mutter, Mutter, laß mich gehen, Nährt sich von des Grases Blüthen Jagen auf des Berges Höhen!" Haesters' Lesebuch für Oserñ. Sim«!ta«-Ausgakr. 20

6. Nr. 22 - S. 37

1904 - Breslau : Hirt
§ 21. Die Spaltung in der abendländischen Kirche. 37 Eingang, namentlich in Norddeutschland, z. B. in Sachsen, Hessen, heimlich Zunächst auch in Brandenburg. Im Jahre 1525 trat der Hochmeister des Deutschen Ritterordens in Ostpreußen, ein Hohenzoller, zu der lutherischen Kirche über. Dadurch wurde das alte Ordensland in ein weltliches Herzogtum verwandelt, das aber unter Polens Oberhoheit verblieb (s. § 15. A. 2.). — Aber die bei dem alten Glauben gebliebenen Fürsten waren doch so mächtig, namentlich weil auch der Kaiser ans ihrer Seite stand, daß sie auf dem Reichstage zu Speier 1529 den Beschluß durchsetzten, die Neuerung dürfe nicht weiter um sich greifen. Hiergegen protestierten Luthers Anhänger und wurden darum Protestanten genannt. — Um die Spaltung im Reiche zu heben, hielt Kaiser Karl V. schon im nächsten Jahre (1530) wieder einen Reichstag ab, zu Augsburg. Hier übergaben die Evangelischen ihr von Melanchthon verfaßtes Glaubensbekenntnis,die „Augsburger Konfession". Doch ward eine Verständigung nicht herbeigeführt, vielmehr befahl der Kaiser den Evan- gelischen, binnen Jahresfrist zum katholischen Glauben zurückzukehren. — Diese bestimmte Erklärung schreckte die protestantischen Fürsten so, daß sie in Schmalkalden (Thüringen) ein Schutzbündnis schlossen, den „Schmal- kaldischen Bund". Da den Habsburgischen Erblanden des Kaisers aber ein Einfall der Türken drohte, so gewährte er den Evangelischen, deren Unterstützung im Kriege er brauchte, den Religionsfrieden zu Nürnberg (1532), nach welchem bis zu einem allgemeinen Konzil in Religionssachen Friede herrschen sollte. 6. Schweizer Reformation. Fast zu gleicher Zeit mit Luther trat Ulrich Zwingli, Pfarrer in Zürich, gegen die Lehren der Kirche auf. Er stimmte in den meisten Stücken mit Luther überein, aber in Bezug auf das heilige Abendmahl war er anderer Meinung wie Luther. Eine Einigung konnte auch durch eine persönliche Zusammenkunft beider in Marburg nicht erreicht werden. — Zürich und einige andere Kantone fielen Zwingli zu; aber die Urkantone blieben der alten Lehre treu, und bald kam es zwischen beiden Parteien zum Kriege. Zwingli, der als Feldprediger mit ausgezogen war, fiel in der Schlacht bei Kappel. — Was dieser begonnen, setzte der Franzose Johann Calvin fort. Er hatte um seines Glaubens willen sein Vaterland verlassen müssen. In Genf fand er Aufnahme. Die Anhänger dieser beiden Männer nennt man Reformierte oder Calvinisten; sie finden sich besonders in der Schweiz, in dem westlichen Deutschland, in den Nieder- landen und in Frankreich. 7. Bauernkrieg. Die Bauern waren damals mit ihrer Lage sehr unzufrieden. Die Fürsten kümmerten sich um dieselben sehr wenig, und ihre Grundherren bedrückten sie mit schweren Steuern und Frondiensten und hielten sie in harter Leibeigenschaft. Schon mehrmals waren in Süddeutschland deshalb Aufstände ausge- brochen, und als die Bauern Luthers Lehre „von der Freiheit der Christen" vernahmen, meinten sie irrigerweise, daß sie als freie Christen auch frei sein sollten von den weltlichen Lasten. Gewaltige Massen der schwer-

7. Nr. 22 - S. 10

1904 - Breslau : Hirt
10 § 8. Bonifazius. Gegner trachteten ihm nach dem Leben. Darum floh er nach Medina (Hedschra). Von dieser Flucht erzählte er nachher die wunderbarsten Dinge. Einst waren seine Verfolger dicht hinter ihm. Da versteckte er sich in eine Höhle; eine Spinne verhüllte mit dichtem Gewebe den Eingang, und eine Taube baute schnell ihr Nest dicht über die Öffnung. Die Feinde meinten, hier könne er nicht verborgen sein und zogen weiter. In Medina fand er Aufnahme und viele Anhänger. 4. Die Ausbreitung seiner Lehre begann von hier aus. Bald war ganz Arabien ihm unterworfen. Zehn Jahre nach seiner Flucht starb er an Gift. Seine Lehre ist verzeichnet im Koran, seine Anhänger nennen sich Moslemin, ihre Bethäuser heißen Moscheen, Mohammeds Nach- folger Kalifen. Sie breiteten ihren Glauben mit Feuer und Schwert aus. Ums Jahr 700 drangen sie nach Spanien vor und wollten alle Länder am Mittelmeer unterwerfen und so das Christentum vernichten. Da stellte sich ihnen bei Tours (Tuhr) und Poitiers (Poatje) einer jener fränkischen Hausmeier, Karl Martell, entgegen und schlug sie vollständig. § 8. Bonifazius. 1. Das Christentum bei den Deutschen. Während der Völker- wanderung hatten diejenigen deutschen Stämme, welche in das römische Ge- biet eingedrungen waren, Kunde vom Christentume erhalten, so die West- goten durch ihren Bischof Ulfilas, der die Bibel in das Gotische übersetzte. Aber im eigentlichen Deutschland herrschte noch das Heidentum. Um die Zeit nun, da Mohammeds Lehre das Christentum zu verdrängen drohte, wurde demselben ein neues großes Gebiet erworben. Fromme Missionare kamen aus Irland, Schottland und England und begannen die Deutschen dem Christentume zuzuführen. Am bedeutendsten war 2. das Wirken Winfrieds, mit dem kirchlichen Namen Bonifazius geheißen. Er wurde in England geboren, stammte von vornehmen, reichen Eltern und widmete sich schon frühe dem geistlichen Stande, um später Missionar zu werden. Zuerst trat er unter den Friesen auf, dann mit mehr Erfolg unter den Hessen und Thüringern. Die Zahl der Gläubigen mehrte sich täglich, besonders als er den Deutschen die Ohnmacht ihrer Götter recht augenfällig gezeigt hatte. Bei dem Dorfe Geismar (unweit Fritzlar) in Hessen stand nämlich eine mächtige, Donar geheiligte Eiche. Diese fällte er mit seinen Genossen und erbaute aus ihrem Holze ein Kirch- lein. Bald wurden unter seiner Leitung Kirchen, Schulen und Klöster ein- gerichtet. Der Papst. ernannte ihn zum Erzbischof von Deutschland. Am liebsten weilte er im Kloster Fulda, das er in tiefer Waldeseinsamkeit selbst errichtet hatte. 3. Sein Tod. Im Alter von 74 Jahren ging er nochmals als Mis- sionar zu dem noch heidnischen Friesenvolke. — Auch hier gewann er viele Anhänger. Zum Pfingstfeste hatte er die Neubekehrten zu sich geladen; da überfiel ihn plötzlich eine Schar Heiden. Er verbot den Seinen die Gegenwehr, indem er sprach: „Vergeltet nicht Böses mit Bösem, lasset ab

8. Nr. 22 - S. 27

1904 - Breslau : Hirt
§ 17. Einige Kaiser aus dem 14. Jahrhundert. 27 kam in der Schlacht um. Dessen Söhnen nahm er Österreich und Steiermark, belehnte damit seine eigenen Söhne und stiftete so die Habs- burgische Hausmacht. 4. Charakter. Seiner praktischen Natur entsprach es, daß er keinen Römerzug unternahm, der ihn leicht in Feindschaft mit dem Papste gebracht, dem Reiche große Summen gekostet und ihn von der Herstellung der Ord- nung im Reich abgehalten hätte. Er verglich Italien mit der Höhle des Löwen, in die wohl viele Spuren hinein, aber keine heraus führen. — Durch seine Einfachheit, seine Tugend, durch seinen Verstand und seine Unparteilichkeit als Richter, wie auch durch seine heitere Laune und sein volkstümliches Auftreten erwarb er sich die Liebe des Volkes, so daß dieses viele Geschichten von ihm erzählte und von manchem seiner Nachfolger sagte: „Der hat Rudolfs Redlichkeit nicht!" 1291 starb er und wurde seinem Wunsche nach im Dome zu Speier beigesetzt. (Justinus Kerner: Kaiser Rudolfs Ritt zum Grabe.) Z 17. Einige Kaiser ans dem 14. Jahrhundert. A. Rudolfs Sohn, der finstere, einäugige Albrecht, wurde erst 1298 zum Könige gewühlt. Er strebte wie sein Vater danach, seine Hausmacht zu vergrößern. Hierbei geriet er mit dem freien Bergvolk der Schweizer in Streit, über das er wohl als deutscher König, aber nicht als Herzog von Österreich zu gebieten hatte. Er wollte das „Gebiet der Waldstätte Schwyz, Uri und Unterwalden zum Herzogtums Österreich schlagen und bedrückte die freiheitsliebenden Schweizer aufs härteste. Da schlossen die- selben einen Bund und vertrieben die Beamten Albrechts. Die Sage hat diese Begebenheit ausgeschmückt. (Tellsage.) Albrecht ward von seinem eigenen Neffen Johann, dem er das väterliche Erbe vorenthielt, am Ufer der Neuß ermordet. Johann erhielt den Namen Parricida (Verwandten- mörder). — Die Schweizer behaupteten heldenkühn ihre Freiheit gegen Österreich. Das schwache, schlecht ausgerüstete Hirtenvolk schlug die präch- tigen Ritterheere bei Morgarten (Kanton Zug) und später bei Sempach (nördlich von Luzern). B. Ludwig der Bayer. 1. Einige Jahre nach Albrechts Tode wählte die Mehrzahl der Fürsten Ludwig von Bayern, andere einen Enkel Rudolfs I., Friedrich den Schönen von Österreich, zum Kaiser. Lange Fehden durchtobten namentlich Süddeutschland, bis Ludwig in der Schlacht bei Mühldorf (Inn) 1322 Friedrich besiegte und gefangen nahm. In der Burg Trausnitz wurde Friedrich in Haft gehalten. Friedrichs Bruder, Leopold, setzte den Krieg fort. Der Papst sprach über Ludwig den Bann aus und belegte sein Land mit dem Interdikt. Da schloß Ludwig mit Friedrich Frieden; er entließ ihn aus der Haft unter der Bedingung, daß er Leopold zur Anerkennung Ludwigs bewege. Da dies nicht gelang, so kehrte Friedrich freiwillig nach Trausnitz zurück. Gerührt durch solche Treue nahm ihn Ludwig als Mitregent an. 2. Eine Aussöhnung mit dem Papste gelang Ludwig nicht. Da machte

9. Nr. 23 - S. 10

1904 - Breslau : Hirt
10 § 8. Bomfazius. Gegner trachteten ihm nach dem Leben. Darum floh er nach Medina (Hedschra). Von dieser Flucht erzählte er nachher die wunderbarsten Dinge. Einst waren seine Verfolger dicht hinter ihm. Da versteckte er sich in eine Höhle; eine Spinne verhüllte mit dichtem Gewebe den Eingang, und eine Taube baute schnell ihr Nest dicht über die Öffnung. Die Feinde meinten, hier könne er nicht verborgen sein und zogen weiter. In Medina fand er Aufnahme und viele Anhänger. 4. Die Ausbreitung seiner Lehre begann von hier aus. Bald war ganz Arabien ihm unterworfen. Zehn Jahre nach seiner Flucht starb er an Gift. Seine Lehre ist verzeichnet im Koran, seine Anhänger nennen sich Moslemin, ihre Bethäuser heißen Moscheen, Mohammeds Nach- folger Kalifen. Sie breiteten ihren Glauben mit Feuer und Schwert aus. Ums Jahr 700 drangen sie nach Spanien vor und wollten alle Länder am Mittelmeer unterwerfen und so das Christentum vernichten. Da stellte sich ihnen bei Tours (Tuhr) und Poitiers (Poatje) einer jener fränkischen Hausmeier, Karl Martell, entgegen und schlug sie vollständig. 8 8. Voriifazius. 1. Das Christentum bei den Deutschen. Während der Völker- wanderung hatten diejenigen deutschen Stämme, welche in das römische Ge- biet eingedrungen waren, Kunde vom Christentume erhalten, so die West- goten durch ihren Bischof Ulfilas, der die Bibel in das Gotische übersetzte. Aber im eigentlichen Deutschland herrschte noch das Heidentum. Um die Zeit nun, da Mohammeds Lehre das Christentum zu verdrängen drohte, wurde demselben ein neues großes Gebiet erworben. Fromme Missionare kamen aus Irland, Schottland und England und begannen die Deutschen dem Christentume zuzuführen. Am bedeutendsten war 2. das Wirken Winfrieds, mit dem kirchlichen Namen Bonifazius geheißen. Er wurde in England geboren, stammte von vornehmen, reichen Eltern und widmete sich schon frühe dem geistlichen Stande, um später Missionar zu werden. Zuerst trat er unter den Friesen auf, dann mit mehr Erfolg unter den Hessen und Thüringern. Die Zahl der Gläubigen mehrte sich täglich, besonders als er den Deutschen die Ohnmacht ihrer Götter recht augenfällig gezeigt hatte. Bei dem Dorfe Geismar (unweit Fritzlar) in Hessen stand nämlich eine mächtige, Donar geheiligte Eiche. Diese fällte er mit seinen Genossen und erbaute aus ihrem Holze ein Kirch- lein. Bald wurden unter seiner Leitung Kirchen, Schulen und Klöster ein- gerichtet. Der Papst ernannte ihn zum Erzbischof von Deutschland. Am liebsten weilte er im Kloster Fulda, das er in tiefer Waldeseinsamkeit selbst errichtet hatte. 3. Sein Tod. Im Alter von 74 Jahren ging er nochmals als Mis- sionar zu dem noch heidnischen Friesenvolke. — Auch hier gewann er viele Anhänger. Zum Pfingstfeste hatte er die Neubekehrten zu sich geladen; da überfiel ihn plötzlich eine Schar Heiden. Er verbot den Seinen die Gegenwehr, indem er sprach: „Vergeltet nicht Böses mit Bösem, lasset ab

10. Nr. 23 - S. 37

1904 - Breslau : Hirt
§ 21. Die Spaltung in der abendländischen Kirche. 37 Eingang, namentlich in Norddeutschland, z. V. in Sachsen, Hessen, heimlich zunächst auch in Brandenburg. Im Jahre 1525 trat der Hochmeister des Deutschen Ritterordens in Ostpreußen, ein Hohenzoller, zu der lutherischen Kirche über. Dadurch wurde das alte Ordensland in ein weltliches Herzogtum verwandelt, das aber unter Polens Oberhoheit verblieb (s. § 15. A. 2.). — Aber die bei dem alten Glauben gebliebenen Fürsten waren doch so mächtig, namentlich weil auch der Kaiser auf ihrer Seite stand, daß sie auf dem Reichstage zu Speier 1529 den Beschluß durchsetzten, die Neuerung dürfe nicht weiter um sich greifen. Hiergegen protestierten Luthers Anhänger und wurden darum Protestanten genannt. — Um die Spaltung im Reiche zu heben, hielt Kaiser Karl V. schon im nächsten Jahre (1530) wieder einen Reichstag ab, zu Augsburg. Hier übergaben die Evangelischen ihr von Melanchthon verfaßtes Glaubensbekenntnis,die „Augsburger Konfession". Doch ward eine Verständigung nicht herbeigeführt, vielmehr befahl der Kaiser den Evan- gelischen, binnen Jahresfrist zum katholischen Glauben zurückzukehren. — Diese bestimmte Erklärung schreckte die protestantischen Fürsten so, daß sie in Schmalkalden (Thüringen) ein Schutzbündnis schlossen, den „Schmal- kaldischen Bund". Da den Habsburgischen Erblanden des Kaisers aber ein Einfall der Türken drohte, so gewährte er den Evangelischen, deren Unterstützung im Kriege er brauchte, den Religionsfrieden zu Nürnberg (1532), nach welchem bis zu einem allgemeinen Konzil in Neligionssachen Friede herrschen sollte. 6. Schweizer Reformation. Fast zu gleicher Zeit mit Luther trat Ulrich Zwingli, Pfarrer in Zürich, gegen die Lehren der Kirche auf. Er stimmte in den meisten Stücken mit Luther überein, aber in Bezug auf das heilige Abendmahl war er anderer Meinung wie Luther. Eine Einigung konnte auch durch eine persönliche Zusammenkunft beider in Marburg nicht erreicht werden. — Zürich und einige andere Kantone fielen Zwingli zu; aber die Urkautoue blieben der alten Lehre treu, und bald kam es zwischen beiden Parteien zum Kriege. Zwingli, der als Feldprediger mit ausgezogen war, fiel in der Schlacht bei Kappel. — Was dieser begonnen, setzte der Franzose Johann Calvin fort. Er hatte um seines Glaubens willen sein Vaterland verlassen müssen. In Genf fand er Aufnahme. Die Anhänger dieser beiden Männer nennt man Reformierte oder Calvinisten; sie finden sich besonders in der Schweiz, in dem westlichen Deutschland, in den Nieder- landen und in Frankreich. 7. Bauernkrieg. Die Bauern waren damals mit ihrer Lage sehr unzufrieden. Die Fürsten kümmerten sich um dieselben sehr wenig, und ihre Grundherren bedrückten sie mit schweren Steuern und Frondiensten und hielten sie in harter Leibeigenschaft. Schon mehrmals waren in Süddeutschland deshalb Aufstände ausge- brochen, und als die Bauern Luthers Lehre „von der Freiheit der Christen" vernahmen, meinten sie irrigerweise, daß sie als freie Christen auch frei sein sollten von den weltlichen Lasten. Gewaltige Massen der schwer-
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